Design mit Geschichte / TAGUNG (DE)

Die Tagung muss leider aufgrund des geplanten Streiks der GdL ausfallen!

Am 8. und 9. Mai 2015 findet in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Designgeschichte findet eine Tagung  zu dem Thema »Design mit Geschichte – Geschichtsbilder in Praxis und Theorie« im Vitra Design Museum statt. Sie thematisiert den Umgang mit Geschichte im Design und signalisiert ein erhöhtes Geschichtsbewusstsein in der aktuellen Designpraxis und den Designwissenschaften und befragt aktuelle wie historische Positionen auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihres Geschichtsverständnisses.

In den 1980er Jahren schienen die Fronten zwischen Moderne und Postmoderne und deren Verhältnis zur Geschichte noch klar erkennbar zu sein. Damals verteidigte Jürgen Habermas die Weiterarbeit an der Moderne gegen die Zeitströmungen eines konservativen Antimodernismus („Die Moderne – ein unvollendetes Projekt“, 1980). Habermas rechtfertigte die tendenzielle Geschichtslosigkeit der Moderne damit, dass sie „gegen die falsche Normativität eines aus der Nachahmung von Vorbildern geschöpften Geschichtsverständnisses“ gerichtet sei. Das postmoderne Design der 1980er, mit seinen assoziativen Bezügen zur Vergangenheit, formulierte demgegenüber eine dritte Position, die sich den Paradigmen der normativen Geschichte wie der Geschichtslosigkeit verweigerte.

Heute scheint es wiederum eine Rückwendung zur Geschichte zu geben. Die neue Qualität dieses Geschichtsbezuges soll während der Tagung im Vergleich mit früheren Positionen thematisiert werden. Vermutlich beruht der Geschichtsbezug aktueller Gestaltungen und Designtheorien auf einem gewandelten Geschichtsverständnis, das Fortschritt und folgerichtigen Entwicklungen eine Absage erteilt. Das, was jeweils als Vergangenheit gilt, wird neu ausgehandelt. Dabei wird in der Vergangenheit nach unausgeschöpften Potenzialen gesucht. Andererseits werden die Ambivalenzen und negativen Begleiterscheinungen historischer Epochen in Augenschein genommen. Im Design wird zum Beispiel die Moderne wieder aufgerufen, nicht mehr nur als Paradigma (Design-Klassiker, „Weniger ist mehr“) oder Inspirationsquelle für die Praxis, sondern als Motiv einer spekulativen Selbstbestimmung über vielschichtige Vergangenheiten.

Das gesamte Programm finden sie hier.

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